Kuratierte Kurzfilmreihe
Wie gestalten soziale und kollektive Bewegungen Wege in die Zukunft? Welche Rolle spielen dabei die Bewegungen und Positionierungen von Körpern im Kollektiv? Kann Tanz Protest sein? Und inwiefern haben Protestbewegungen ihre eigenen Choreografien?
Die fünf Kurzfilme dieser Reihe beschäftigen sich auf dokumentarische oder experimentelle Art mit dem Begriff der Bewegung. Die Filme nehmen euch mit in die Underground-Clubs von Kinshasa, auf die Straßen Schwedens, nach Südafrika, Kanada und in die USA, von der Vergangenheit in die Zukunft. Überall kommen Menschen zusammen, erkämpfen die Zukunft neu, bewegen sich im Kollektiv mit- oder gegeneinander, handeln neue Formen des Zusammenlebens aus - während neue und digitale Technologien unsere Verhältnisse zueinander, zur Natur und zu uns selbst verändern.
Die Filmreihe ist als Kooperation zwischen dem transeuropa [X] und Mitglieder*innen des Hochschulkino entstanden. Den Aufruf des diesjährigen transeuropa [X] Festivals für performative Künste - “ENTER THE COLLECTIVE VISION” - haben wir als Anstoß genommen, um uns mit Fragen rund um Kollektivität und Zukunftsvisionen auseinanderzusetzen und filmische Positionen mit performativen Künsten ins Gespräch zu bringen.
Join the Movement! - wir wünschen viel Spaß beim Schauen.
COLLECTIVE VIEWING
Wie können wir Filme kollektiv Sehen und Erfahren, ohne uns dabei persönlich zu begegnen oder zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein? Diese Frage stellen wir uns seit der Verlagerung von Kultur und Kino in den digitalen Raum immer wieder. Für diese Filmreihe möchten wir zusammen mit euch etwas Neues ausprobieren: Im Laufe der Woche wollen wir uns auf einem Whiteboard gemeinsam zu den Filmen austauschen und Eindrücke teilen. Unter den jeweiligen Videos findet ihr dazu Fragen und Impulse. So soll eine kollektive Leinwand entstehen, die sich im Laufe der Filmreihe immer weiter entwickelt und verändert.
Auf diesem Padlet könnt ihr Gedanken zu den Filmen teilen und in einen gemeinsamen Austausch miteinander kommen!
TIMETABLE
Filmprogramm:
online vom 3. Bis 9. Mai
Panel-Diskussion mit Therese Koppe, Nadine Sucharda und Ilja Mirsky zum Thema:
Film und andere Künste für kollektive Visionen - und das in digital?
enter the collective discussion!
Das Gespräch hat bereits stattgefunden. Hier könnt ihr die Aufzeichnung vom 6. Mai 2021 ansehen.
JUCK
Regie: Olivia Kastebring, Julia Gumpert, Ulrika Bandeira | Schweden 2018 | 17‘
Der Körper als Mittel des Protests: Zwischen Dokumentar- und Performancefilm porträtiert JUCK ein schwedisches Tanzkollektiv, das mit Auftritten im öffentlichen Raum gesellschaftliche Erwartungen an Weiblichkeit herausfordert, provoziert und dekonstruiert. Was passiert, wenn weiblich gelesene Körper sich im Kollektiv dagegen wehren, attraktiv, passiv, angepasst zu sein? Was bedeutet Weiblichkeit überhaupt? JUCK geht diesen Fragen nach und experimentiert dabei auch mit Formen, die Energie und Unmittelbarkeit von Tanz und Performance in das Medium Film zu übersetzen.
Aus Lizenzgründen ist der Film JUCK passwortgeschützt, und nur innerhalb Deutschlands verfügbar. Schreibt uns gerne eine formlose Mail an jointhemovement@transeuropa-festival.de und erhaltet innerhalb weniger Minuten das Passwort zum Film. Eure E-Mail-Adressen werden nicht weiterverwendet und werden danach umgehend gelöscht.
DISLOCATION BLUES
Regie: Sky Hopinka | USA 2017 | 16’
Das Standing Rock Reservat zwischen North und South Dakota wurde 2016 zum Schauplatz von Demonstrationen gegen den Bau einer Erdöl-Pipeline durch das Gebiet der Great Sioux Nation. Dem Protest von Native Americans gegen die Verschmutzung ihres Lebensraums und für das Recht, sich und ihr Land selbst zu verwalten, schlossen sich immer mehr Unterstützer*innen an: In einem Protestcamp vor Ort lebten zeitweise bis zu 5000 Demonstrant*innen. Der Regisseur Sky Hopinka zeigt dieses Protestcamp ohne den Anspruch, zu erklären, sondern durch die persönlichen Erinnerungen und Reflexionen zweier Aktivist*innen: als politischen aber auch spirituellen Ort der Solidarität, an dem sich das eigene Selbst in einem kollektiven Bewusstsein auflöst.
MOBILIZE
Regie: Caroline Monnet | Kanada 2015 | 3’
Vor einem pulsierenden Soundtrack montiert der Film Archivmaterial von First Nations Kanadier*innen: Eine atemlose Reise beginnt, mit dem Kanu flussabwärts, vom ländlichen Norden Kanadas mit seinen traditionellen Techniken auf die Wolkenkratzer der Großstädte im Süden. Mit ihrer visuellen Kollage will die Filmemacherin einerseits der Geschichte ihrer eigenen Vorfahren - Angehörigen der indigenen Algonkin First Nation - nachspüren und gleichzeitig die Kraft und Resilienz der kanadischen Ureinwohner*innen aufzeigen. Aus Bildern der Vergangenheit formuliert Mobilize einen Appell für die Zukunft, die immer wieder neu erkämpft und ausgehandelt werden muss.
SCENES FROM A DRY CITY
Regie: François Verster, Simon Wood, Südafrika 2018, 13’
Was passiert, wenn einer Stadt das Wasser ausgeht? Der Kurzfilm zeigt Szenen einer austrocknenden Stadt, die oft wie dystopische Science Fiction wirken, im südafrikanischen Kapstadt aber bereits alltägliche Realität sind: Die Polizei nimmt die Betreiber einer illegalen Autowaschanlage fest, anderswo spielt eine Gruppe Männer Golf in den leeren Kanalbetten. Eine Bürger*innenbewegung protestiert gegen Verteilungsungerechtigkeiten, während andere in einer Massenpredigt für Regen beten. Der Film zeigt eindrücklich die rassistischen, kolonialen, sozialen und ökonomischen Bruchlinien, entlang derer sich die Folgen des Klimawandels ungleich verteilen.
ZOMBIES
Regie: Baloji | Demokratische Republik Kongo 2019 | 15’
Das Musikvideo des belgisch-kongolesischen Rappers und Filmemachers Baloji nimmt uns mit auf einen hypnotischen Trip durch ein futuristisches Kinshasa. Die Kamera folgt verschiedenen Figuren durch Friseursalons, auf eine Straßenparade für einen despotischen Politiker, in Underground-Clubs, in denen Menschen mit VR-Brillen alleine tanzen. Dabei befragt es unser Verhältnis zu digitalen Technologien, die uns gleichzeitig verbinden können, aber auch einsamer und passiver machen.
Kuratiert und organisiert von:
Emma Wörtmann (transeuropa [X]) & Rafaela Range, Roberta Huldisch, Lia Dorenberg, Michael Dölle (Hochschulkino Hildesheim)
Kuratierte Kurzfilmreihe
Wie gestalten soziale und kollektive Bewegungen Wege in die Zukunft? Welche Rolle spielen dabei die Bewegungen und Positionierungen von Körpern im Kollektiv? Kann Tanz Protest sein? Und inwiefern haben Protestbewegungen ihre eigenen Choreografien?
Die fünf Kurzfilme dieser Reihe beschäftigen sich auf dokumentarische oder experimentelle Art mit dem Begriff der Bewegung. Die Filme nehmen euch mit in die Underground-Clubs von Kinshasa, auf die Straßen Schwedens, nach Südafrika, Kanada und in die USA, von der Vergangenheit in die Zukunft. Überall kommen Menschen zusammen, erkämpfen die Zukunft neu, bewegen sich im Kollektiv mit- oder gegeneinander, handeln neue Formen des Zusammenlebens aus - während neue und digitale Technologien unsere Verhältnisse zueinander, zur Natur und zu uns selbst verändern.
Die Filmreihe ist als Kooperation zwischen dem transeuropa [X] und Mitglieder*innen des Hochschulkino entstanden. Den Aufruf des diesjährigen transeuropa [X] Festivals für performative Künste - “ENTER THE COLLECTIVE VISION” - haben wir als Anstoß genommen, um uns mit Fragen rund um Kollektivität und Zukunftsvisionen auseinanderzusetzen und filmische Positionen mit performativen Künsten ins Gespräch zu bringen.
Join the Movement! - wir wünschen viel Spaß beim Schauen.
COLLECTIVE VIEWING
Wie können wir Filme kollektiv Sehen und Erfahren, ohne uns dabei persönlich zu begegnen oder zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein? Diese Frage stellen wir uns seit der Verlagerung von Kultur und Kino in den digitalen Raum immer wieder. Für diese Filmreihe möchten wir zusammen mit euch etwas Neues ausprobieren: Im Laufe der Woche wollen wir uns auf einem Whiteboard gemeinsam zu den Filmen austauschen und Eindrücke teilen. Unter den jeweiligen Videos findet ihr dazu Fragen und Impulse. So soll eine kollektive Leinwand entstehen, die sich im Laufe der Filmreihe immer weiter entwickelt und verändert.
Auf diesem Padlet könnt ihr Gedanken zu den Filmen teilen und in einen gemeinsamen Austausch miteinander kommen!
TIMETABLE
Filmprogramm:
online vom 3. Bis 9. Mai
Panel-Diskussion mit Therese Koppe, Nadine Sucharda und Ilja Mirsky zum Thema:
Film und andere Künste für kollektive Visionen - und das in digital?
enter the collective discussion!
Das Gespräch hat bereits stattgefunden. Hier könnt ihr die Aufzeichnung vom 6. Mai 2021 ansehen.
JUCK
Regie: Olivia Kastebring, Julia Gumpert, Ulrika Bandeira | Schweden 2018 | 17‘
Der Körper als Mittel des Protests: Zwischen Dokumentar- und Performancefilm porträtiert JUCK ein schwedisches Tanzkollektiv, das mit Auftritten im öffentlichen Raum gesellschaftliche Erwartungen an Weiblichkeit herausfordert, provoziert und dekonstruiert. Was passiert, wenn weiblich gelesene Körper sich im Kollektiv dagegen wehren, attraktiv, passiv, angepasst zu sein? Was bedeutet Weiblichkeit überhaupt? JUCK geht diesen Fragen nach und experimentiert dabei auch mit Formen, die Energie und Unmittelbarkeit von Tanz und Performance in das Medium Film zu übersetzen.
Aus Lizenzgründen ist der Film JUCK passwortgeschützt, und nur innerhalb Deutschlands verfügbar. Schreibt uns gerne eine formlose Mail an jointhemovement@transeuropa-festival.de und erhaltet innerhalb weniger Minuten das Passwort zum Film. Eure E-Mail-Adressen werden nicht weiterverwendet und werden danach umgehend gelöscht.
SCENES FROM A DRY CITY
Regie: François Verster, Simon Wood, Südafrika 2018, 13’
Was passiert, wenn einer Stadt das Wasser ausgeht? Der Kurzfilm zeigt Szenen einer austrocknenden Stadt, die oft wie dystopische Science Fiction wirken, im südafrikanischen Kapstadt aber bereits alltägliche Realität sind: Die Polizei nimmt die Betreiber einer illegalen Autowaschanlage fest, anderswo spielt eine Gruppe Männer Golf in den leeren Kanalbetten. Eine Bürger*innenbewegung protestiert gegen Verteilungsungerechtigkeiten, während andere in einer Massenpredigt für Regen beten. Der Film zeigt eindrücklich die rassistischen, kolonialen, sozialen und ökonomischen Bruchlinien, entlang derer sich die Folgen des Klimawandels ungleich verteilen.
MOBILIZE
Regie: Caroline Monnet | Kanada 2015 | 3’
Vor einem pulsierenden Soundtrack montiert der Film Archivmaterial von First Nations Kanadier*innen: Eine atemlose Reise beginnt, mit dem Kanu flussabwärts, vom ländlichen Norden Kanadas mit seinen traditionellen Techniken auf die Wolkenkratzer der Großstädte im Süden. Mit ihrer visuellen Kollage will die Filmemacherin einerseits der Geschichte ihrer eigenen Vorfahren - Angehörigen der indigenen Algonkin First Nation - nachspüren und gleichzeitig die Kraft und Resilienz der kanadischen Ureinwohner*innen aufzeigen. Aus Bildern der Vergangenheit formuliert Mobilize einen Appell für die Zukunft, die immer wieder neu erkämpft und ausgehandelt werden muss.
DISLOCATION BLUES
Regie: Sky Hopinka | USA 2017 | 16’
Das Standing Rock Reservat zwischen North und South Dakota wurde 2016 zum Schauplatz von Demonstrationen gegen den Bau einer Erdöl-Pipeline durch das Gebiet der Great Sioux Nation. Dem Protest von Native Americans gegen die Verschmutzung ihres Lebensraums und für das Recht, sich und ihr Land selbst zu verwalten, schlossen sich immer mehr Unterstützer*innen an: In einem Protestcamp vor Ort lebten zeitweise bis zu 5000 Demonstrant*innen. Der Regisseur Sky Hopinka zeigt dieses Protestcamp ohne den Anspruch, zu erklären, sondern durch die persönlichen Erinnerungen und Reflexionen zweier Aktivist*innen: als politischen aber auch spirituellen Ort der Solidarität, an dem sich das eigene Selbst in einem kollektiven Bewusstsein auflöst.
ZOMBIES
Regie: Baloji | Demokratische Republik Kongo 2019 | 15’
Das Musikvideo des belgisch-kongolesischen Rappers und Filmemachers Baloji nimmt uns mit auf einen hypnotischen Trip durch ein futuristisches Kinshasa. Die Kamera folgt verschiedenen Figuren durch Friseursalons, auf eine Straßenparade für einen despotischen Politiker, in Underground-Clubs, in denen Menschen mit VR-Brillen alleine tanzen. Dabei befragt es unser Verhältnis zu digitalen Technologien, die uns gleichzeitig verbinden können, aber auch einsamer und passiver machen.
Kuratiert und organisiert von:
Emma Wörtmann (transeuropa [X]) & Rafaela Range, Roberta Huldisch, Lia Dorenberg, Michael Dölle (Hochschulkino Hildesheim)